Ernährungsglossar A – M

Aminosäuren sind die Grundbausteine für Eiweisse (Proteine) und Eiweissverbindungen. Es existieren 20 “proteinogene” (für die Eiweissbildung verwendete) Aminosäuren, von denen je nach Tierart nur 8 bis 10 unbedingt in der Nahrung enthalten sein müssen. Dies sind die sogenannten essenziellen Aminosäuren. Alle anderen Aminosäuren können vom Organismus durch biochemische Synthese (Biosynthese) gebildet werden.

Alle Aminosäuren kommen in der Nahrung entweder als sog. D-Form oder als L-Form vor. Biologisch aktiv und für die Eiweisssynthese geeignet ist nur die L-Form.

Essenziell für Hund und Katze sind die Aminosäuren: Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin; für die Katze auch noch Taurin.

Wirkung im Organismus

Ohne Aminosäuren aus dem Nahrungseiweiss könnte der Organismus keine Körpereiweisse synthetisieren und nicht überleben, denn Eiweisse werden für nahezu alle physiologischen Prozesse benötigt. Zum Beispiel sind Eiweisse an der Muskelaktivität beteiligt (Aktin, Myosin), das Eiweiss Hämoglobin transportiert Sauerstoff in die Gewebe und das aus Eiweiss bestehende Hormon Insulin schleust Zucker als Brennstoff in die Körperzellen. Haare, Haut, Sehnen und Knorpel bestehen zu einem Grossteil aus Eiweissen … Die Liste liesse sich fast endlos fortsetzen.

Natürliche Quellen

Essenzielle Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Sie können entweder aus tierischem oder pflanzlichem Eiweiss stammen. Wichtiges Kriterium für die Qualität des Nahrungseiweisses ist, wie genau die Zusammensetzung der Aminosäuren in der Nahrung mit dem Bedarf des Tieres für seine eigene Eiweisssynthese übereinstimmt. Je besser “Angebot” in der Nahrung und “Nachfrage” des Körpers übereinstimmten, desto hochwertiger ist die Nahrung.

Mehrzahl: Antioxidanzien, Antioxidantien.

Antioxidanzien sind Stoffe, die eine “Oxidation” verhindern sollen. Als Oxidation wiederum werden sauerstoffabhängige chemische Vorgänge bezeichnet, die eine Rolle beim Entstehen chronischer Entzündungen, beim Altern oder auch beim Verderb von Lebensmitteln spielen.

Antioxidanzien werden in jeder Körperzelle jeden Tag in unvorstellbar grosser Zahl benötigt, um im normalen Stoffwechsel oder durch äussere Einflüsse wie UV-Strahlen und (Passiv-) Rauchen entstehende Freie Radikale zu neutralisieren. Diese sehr reaktionsfreudigen Moleküle (vor allem so genannte reaktive Sauerstoffspezies = ROS) schädigen Körperzellen, indem sie z.B. die Zellmembran, wichtige Enzyme oder die Erbsubstanz (DNA) oxidieren. Sind zu wenig Antioxidanzien im Körper, um die ROS in Schach zu halten, entsteht oxidativer Stress.

In den verschiedensten Produkten begegnen uns Anti-Oxidantien häufig als “Anti-Aging”-Stoffe oder auch als “Radikalfänger”, z.B. gegen Faltenbildung.

Bei der Herstellung von Nahrungsmitteln werden sie zugesetzt, um das Ranzig-werden von Fetten durch Oxidation zu verhindern. Zu diesem Zweck dürfen nur Antioxidanzien verwenden werden, die als Zusatzstoffe nach dem Lebensmittelgesetz (bzw. Zusatzstoff-Zulassungsverordnung) und nach EU-Norm zugelassen sind und eine E-Nummer besitzen.

Besonders ungesättigte Fette sind anfällig für Verderb durch Oxidation. Deshalb müssen Nahrungsmittel, die z.B. wertvolle essentielle Fettsäuren  (Omega-3 oder Omega-6 Fettsäuren) enthalten, mit Antioxidanzien angereichert werden, damit sie nicht ranzig werden. Wichtig ist, die Nahrung immer kühl und dunkel zu lagern, da Wärme und UV-Licht die Oxidation beschleunigen.

Abkürzung für Eikosapentaensäure (eicosaic pentaic acid) und Dokosahexaensäure (docosaic hexaic acid). EPA und DHA sind Omega-3-Fettsäuren, also mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken.

Der Erhaltungsbedarf ist der Bedarf an Energie, den die Tiere im Erhaltungsstoffwechsel haben, wenn sie also keine besonderen Leistungsanforderungen erfüllen müssen wie z.B. während der Trächtigkeit oder bei sportlichen Leistungen.

Wenn Sie wissen möchten, wie hoch der Erhaltungsbedarf Ihres Tieres in etwa ist, können Sie den Energiegehalt der Nahrung, der auf der Verpackung steht (angegeben meist in Kilokalorien oder MegaJoule umsetzbare Energie pro 100 g), mit der Nahrungsmenge multiplizieren, die Ihr Tier täglich aufnimmt. Das funktioniert allerdings nur, wenn Ihr Tier mit dieser Nahrungsmenge sein Gewicht hält! Steht der Energiegehalt nicht auf der Verpackung, müssen Sie ihn beim Hersteller erfragen.

Rechenbeispiel:

Ein 30 kg schwerer Retriever bekommt täglich 450 g Trockennahrung mit einem Energiegehalt von 360 kcal/100 g und hält damit konstant sein Gewicht:

360 x 4,5 = 1620 kcal/Tag

Die rein wissenschaftliche Herangehensweise ist natürlich eine andere:

Der Erhaltungsbedarf ist der Energiebedarf, der benötigt wird, um den Stoffwechsel in Gang sowie die Körpertemperatur und das Körpergewicht konstant zu halten. Wegen der Wärmeabgabe über die Körperoberfläche ist der Energiebedarf nicht vom Körpergewicht abhängig, sondern von der Körperoberfläche, aber auch von Rasse und Alter.

Als Faustregel kann man einen Erhaltungsbedarf von 0,5 MegaJoule umsetzbare Energie pro kg Körpermasse0,75 pro Tag annehmen.

Je nach Rasse, Alter und äusseren Faktoren (z.B. niedrige Umgebungstemperatur und kurzes Fell bei Zwingerhaltung) kann der Erhaltungsbedarf jedoch erheblich schwanken!

Arginin ist eine für Hunde und Katzen essenzielle Aminosäure. Sie benötigen es zum Aufbau von Körpereiweissen, aber z.B. auch zur Umwandlung von Ammoniak in Harnstoff. Ammoniak entsteht nach jeder Nahrungsaufnahme im Körper und muss als Harnstoff mit dem Urin ausgeschieden werden, da es ein Zellgift ist.

Besonders Katzen reagieren sehr empfindlich auf einen Argininmangel. Der Anstieg der Ammoniakkonzentration führt bei ihnen sehr schnell zu Erbrechen, Krämpfen und im Extremfall zum Tod. Allerdings ist Arginin in den meisten Futtereiweissen in ausreichender Menge enthalten. Bekommen die Tiere also eine Nahrung, die ihren Eiweissbedarf deckt, ist ein Argininmangel nicht zu befürchten.

Beta-Carotin ist ein Farbstoff, der z.B. in Karotten vorkommt (daher der Name) und auch als Provitamin A bezeichnet wird. Praktisch alle Säugetiere können Beta-Carotin aus der Nahrung in Vitamin A umwandeln. Die grosse Ausnahme sind allerdings Katzen. Deshalb muss in der Katzennahrung kein Beta-Carotin, sondern Vitamin A selbst enthalten sein.

Biotin ist ein wasserlösliches Vitamin des Vitamin-B-Komplexes. Manchmal wird es auch Vitamin H genannt.

Wirkung im Organismus

Als Bestandteil von Enzymen ist Biotin für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Eiweissen und Fetten wichtig. Ausserdem beeinflusst es das Ablesen bestimmter Gene. Ein Biotinmangel macht sich vor allem an Haut, Fell und Krallen bzw. Hufen bemerkbar, z.B. in Form von schuppiger, entzündeter Haut, Wundheilungsstörungen, Haarausfall oder schlechter Hornqualität.

Natürliche Quellen

Biotin ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten, kann aber nicht immer vom Organismus aufgenommen werden. Beispielsweise verhindert Avidin in rohen Eiern die Aufnahme von Biotin. Durch das Kochen wird Avidin inaktiviert und Biotin aus dem Eigelb kann aufgenommen werden. Auch Leber, Milch, Hülsenfrüchte, Hefe, Vollkorn und Nüsse sind gute Biotinquellen. Ausserdem wird Biotin von der natürlichen Darmflora synthetisiert.

Carnitin ist eine nicht-essenzielle Aminosäure. Es erleichtert die Verwendung von Fett als Brennstoff für die Zelle. Daher ist es äusserst nützlich und effizient bei physischer Ausdauerleistung. Zudem kann bei manchen Rassen (Boxer, Pinscher, Dobermann, Cocker Spaniel u.a.) eine Herzerkrankung mit einem Defizit an Carnitin im Organismus zusammenhängen. Ein schnelles Abmagern fettleibiger Tiere führt zu einer Freisetzung von Fett aus den Fettzellen ins Blut und belastet die Leber. Dieser Effekt wird über eine Nahrungsergänzung mit Carnitin „”neutralisiert”.

Wirkung im Organismus

Der Organismus verfügt über verschiedene Wege, um die Energie zu produzieren, die von den Zellen gebraucht wird. Der dominierende Stoffwechselprozess bei Hund und Katze ist die Oxidation (Verbrennung mithilfe von Sauerstoff) von Fetten in den sogenannten Mitochondrien, die auch als “Kraftwerke der Zellen” bekannt sind. Auf dieser Ebene greift das Carnitin ein, indem es den Transport von Fettsäuren durch die Membran ermöglicht, die jedes Mitochondrium umschliesst.

Natürliche Quellen

Carnitin wird normalerweise in der Leber aus zwei essenziellen Aminosäuren gebildet: Lysin und Methionin. Carnitin muss in der Nahrung nur dann enthalten sein, wenn eine Krankheit den Organismus daran hindert, genügend Carnitin bereitzustellen, um den Bedarf zu decken. Wie bei allen anderen Aminosäuren gibt es zwei Molekülformen, die D- und die L-Form, und nur das L-Carnitin ist aktiv und daher wirksam. Neben der Bildung durch den Organismus selbst, in der Leber, ist auch eine Versorgung über die Nahrung möglich. Fleisch ist reich an Carnitin, besonders Schaf- bzw. Lammfleisch, während Pflanzen nur geringe Mengen enthalten.

Chlorid ist die elektrisch geladene Form (Ion) von Chlor. Von Tieren wird Chlorid hauptsächlich in Form von Kochsalz (Natriumchlorid) aufgenommen.

Wirkung im Organismus

Chlorid-Ionen regulieren zusammen mit Natrium-Ionen den Flüssigkeitshaushalt des Körpers (Elektrolyt). Sie halten die Verteilung der Körperflüssigkeit ausserhalb der Zellen im Gleichgewicht. Als Bestandteil von Salzsäure wird Chlorid ausserdem für die Verdauung im Magen benötigt.

Natürliche Quellen

In Form von Speisesalz ist Chlorid in fast allen Nahrungsmitteln enthalten. Zu einem ernährungsbedingten Chloridmangel kommt es deshalb nicht. Niedrige Chloridwerte im Blut können aber bei ständigem Erbrechen oder bei Veränderungen des Blut-pH-Werts entstehen.

In einer Flüssigkeit gelöstes, elektrisch geladenes Salz eines Mineralstoffs.

Medizinische Bedeutung als Elektrolyte haben z.B. die Salze von Natrium, Kalium, Kalzium oder Magnesium. Die Menge der gelösten Elektrolyte steuert die Verteilung des Wassers im tierischen Körper. Deshalb ist es wichtig, das Aufnahme, Verteilung und Ausscheidung der Elektrolyte (Elektrolythaushalt) immer im Gleichgewicht sind.

Wortherkunft: griechisch elektron = Bernstein (an Bernstein wurden zuerst elektrostatische Kräfte beobachtet) und aus dem Griechischen abgeleiteter Wortteil -lysis = Auflösung.

Wirkung im Organismus

Elektrolyte sind chemische Verbindungen, die aus elektrisch geladenen Teilchen bestehen. Durch ihre elektrische Ladung ziehen sie Wassermoleküle an und halten so das Wasser innerhalb der Zellen oder innerhalb der Blutgefässe. Ausserdem werden Elektrolyte zur Bildung und Weiterleitung elektrischer Impulse an Nervenzellen und Muskelzellen benötigt.

Voraussetzung für tierisches Leben ist, das die Verteilung der einzelnen Elektrolyte innerhalb und ausserhalb der Zellen im Gleichgewicht gehalten wird. Beispielsweise ist immer viel Kalium in den Körperzellen vorhanden, aber nur wenig ausserhalb, während es bei Natrium genau umgekehrt ist. Änderungen in dieser Verteilung können z.B. Nervenimpulse auslösen oder den Zellstoffwechsel normaler Zellen stören.

Natürliche Quellen

Elektrolyte kommen in der Nahrung normalerweise ausreichend vor. Problematisch sind vor allem Elektrolytverluste und -ungleichgewichte durch Erkrankungen, z.B. bei Durchfall/Erbrechen oder bei Nierenerkrankungen, wenn die Zusammensetzung des Urins nicht mehr kontrolliert werden kann.

Chlorid ist die elektrisch geladene Form (Ion) von Chlor. Von Tieren wird Chlorid hauptsächlich in Form von Kochsalz (Natriumchlorid) aufgenommen.

Wirkung im Organismus

Chlorid-Ionen regulieren zusammen mit Natrium-Ionen den Flüssigkeitshaushalt des Körpers (Elektrolyt). Sie halten die Verteilung der Körperflüssigkeit ausserhalb der Zellen im Gleichgewicht. Als Bestandteil von Salzsäure wird Chlorid ausserdem für die Verdauung im Magen benötigt.

Natürliche Quellen

In Form von Speisesalz ist Chlorid in fast allen Nahrungsmitteln enthalten. Zu einem ernährungsbedingten Chloridmangel kommt es deshalb nicht. Niedrige Chloridwerte im Blut können aber bei ständigem Erbrechen oder bei Veränderungen des Blut-pH-Werts entstehen.

Von den etwa 20 natürlicherweise für die Eiweisssynthese verwendeten Aminosäuren sind nur 10 für Hund und Katze essenziell. Das heisst, diese Aminosäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden und können nicht vom Organismus selbst gebildet werden.

Essenziell für Hund und Katze sind die Aminosäuren: Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin; für die Katze auch noch die nicht für die Eiweisssynthese verwendete Aminosäure Taurin.

Wirkung im Organismus

Ohne ausreichende Versorgung mit essenziellen Aminosäuren kommt es zu Imbalancen bei der Eiweissbildung. Diese “Schieflage” wirkt sich negativ auf die Vitalfunktionen aus und gefährdet die Gesundheit.

Natürliche Quellen

Biologisch hochwertiges Nahrungseiweiss soll gut verdaulich und auch reich an essenziellen Aminosäuren sein: z.B. Casein (Milcheiweiss), Hühnereiweiss, Fleisch und Fisch, Sojaisolat.

Essentielle Fettsäuren (EFA, essential fatty acids) sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die vom Organismus nicht selbst hergestellt werden können und deshalb in ausreichender Menge in der Nahrung vorhanden sein müssen. Essenziell für Hund und Katze sind die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure und die Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Im der Katzennahrung muss ausserdem Gamma-Linolensäure und Arachidonsäure vorhanden sein.

Wirkung im Organismus

EFA dienen als Bestandteil von Zellmembranen und zur Bildung verschiedener hormonähnlicher Stoffe. Sie beeinflussen z.B. die Fruchtbarkeit und Entzündungsvorgänge. Wichtig für die Regulation von Entzündungen ist das Verhältnis entzündungshemmender Omega-3-Fettsäuren zu eher entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren.

Da die Haut sich ständig erneuert, reagiert sie besonders empfindlich auf einen EFA-Mangel. Zunächst wird das Fell trocken, stumpf und schütter, dann beginnt die Haut zu jucken und neigt zu Entzündungen. Auch wenn ein wirklicher EFA-Mangel bei Hunden und Katzen selten ist, kann eine zusätzliche Gabe bestimmter EFA bei Hautkrankheiten die Heilung fördern.

Natürliche Quellen

EFA kommen in verschiedenen Ölen in grösseren Mengen vor. Linolsäure (Omega 6) z.B. in Sojaöl, Sonnenblumenöl, Distelöl sowie Schweine- und Geflügelfett. Für Katzen wichtige Gamma-Linolensäure (Omega 6) ist in Nachtkerzen- und Borretschöl zu finden, Arachidonsäure in Schweine-, Geflügel- und Rinderfett. Bestimmte Fische und Fischöle sind besonders reich an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren, z.B. Lachs, Sardellen, Sardinen, Hering, Makrele und Thunfisch.

EFA-Mangel kann durch minderwertige und schlecht gelagerte, ranzige Futtermittel entstehen oder durch Erkrankungen, die die Aufnahme von Fetten aus dem Darm stören (z.B. Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallen-, Leber- oder Darmerkrankungen).

Fette (Lipide) sorgen in der Hunde- und Katzennahrung für Schmackhaftigkeit und eine gute Nahrungsstruktur. Sie sind der wichtigste Energielieferant für Fleischfresser. Im Organismus erfüllen Fette und Fettverbindungen aber noch vielfältige andere Aufgaben, zum Beispiel in Form von Vitaminen oder Cholesterin.

Wirkung im Organismus

Die Liste der Aufgaben, die Fettverbindungen im Organismus haben ist so lang, dass hier nur Beispiele aufgeführt werden können: Fett ist die wichtigste Form der Energiespeicherung im Körper. Kein anderer Nährstoff liefert dem Körper so viel Energie wie Fett. Fette übernehmen aber auch verschiedene Funktionen als Baustoff, zum Beispiel als Bestandteil der Zellmembranen oder als Ummantelung von Nervenfasern. In Form von Lipoproteinen transportieren sie aus dem Darm aufgenommene Nahrungsfette zur Leber. Aus der Fettverbindung Cholesterin werden verschiedene Hormone und Gallensalze aufgebaut. Da Fette wasserunlöslich sind, schützen sie die Haut auf natürliche Weise vor Austrocknung. Essentielle Fettsäuren dienen als Vorstufe verschiedener hormonähnlicher Stoffe, die zum Beispiel den Blutdruck und die Ausschüttung von Magensäure beeinflussen, Entzündungen kontrollieren und die Körpertemperatur regulieren.

Natürliche Quellen

Wichtig bei der Aufnahme von Nahrungsfetten ist nicht nur deren Menge, sondern vor allem die ausreichende Versorgung mit essenziellen Fettsäuren, die der Organismus nicht selbst aufbauen kann. Essenzielle Fettsäuren sind verschiedene Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren (mehrfach ungesättigte Fettsäuren). In hohen Mengen findet man sie in Fischöl und verschiedenen pflanzlichen Ölen (z.B. Maiskeimöl, Sojaöl).

Glukose ist Traubenzucker und auch unter dem Namen Dextrose bekannt. Chemisch gesehen ist es ein Einfachzucker (Monosaccharid).

Wirkung im Organismus

Glukose ist das wichtigste Kohlenhydrat für den Energiestoffwechsel von Mensch und Tier. Besonders das Gehirn ist auf Glukose angewiesen, denn es kann seinen Energiebedarf nicht mit anderen Stoffen decken. Der Glukosespiegel im Blut (= Blutzuckerspiegel) wird streng reguliert durch die Hormone Insulin und Glucagon.

Alle Kohlenhydrate aus der Nahrung werden im Darm zu Glukose abgebaut und ins Blut aufgenommen.

Natürliche Quellen

Freie Glukose findet man in süssen Früchten, Pflanzensäften und Honig. Glukose ist aber auch Bestandteil fast aller Mehrfachzucker, z.B. von Saccharose (Haushaltszucker), Maltose (Malzzucker), Stärke, Glykogen oder Zellulose.

Das Spurenelement Jod wird für die Synthese von Schilddrüsenhormonen benötigt.

Wirkung im Organismus

Als Bestandteil der Schilddrüsenhormone (Trijodthyronin = T3, Thyroxin = T4) ist Jod an der Regulation des Energiehaushalts und des Wachstums beteiligt. T3 und T4 erhöhen den Energieumsatz, die Herzfrequenz und die Körpertemperatur. Ein Jodmangel äussert sich als Schilddrüsenvergrösserung (Kropf, Struma) und Schilddrüsenunterfunktion mit Abgeschlagenheit, Haarausfall und Fruchtbarkeitsstörungen. Bei Jungtieren entwickelt sich ein sogenannter Kretinismus mit Minderwuchs, deformierten Knochen, Beeinträchtigung der Hirnfunktion und Hautläsionen. Deshalb ist eine ausreichende Jodversorgung während der Trächtigkeit besonders wichtig. Auch bei Überversorgung mit Jod kann eine Unterfunktion der Schilddrüse entstehen.

Natürliche Quellen

Jodreich sind vor allem Meerestiere und Seealgen. Die Jodgehalte in den Nahrungsrohstoffen schwanken je nach Region, Saison und Verarbeitungsart recht stark. Viele Nahrungshersteller setzen Jod zu, um die Versorgung zu sichern. Ein Jodmangel kann z.B. bei einseitiger Fleischfernährung entstehen, wenn kein Mineralfutter oder Seealgenmehl zugefüttert wird.

Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für alle Tiere, der hauptsächlich innerhalb der Körperzellen vorkommt. Der Kaliumgehalt des Futter spielt eine Rolle wichtige Rolle bei Nierendiäten und Harnsteindiäten.

Wirkung im Organismus

Als Elektrolyt (elektrisch geladenes Salz) sorgt Kalium dafür, dass unsere Körperzellen ihren Wassergehalt regulieren können und nicht austrocknen oder zerplatzen. Es wird für verschiedene Stoffwechselprozesse in den Zellen sowie für die normale Funktion von Herzmuskel und Nerven benötigt. Bei einem Kaliummangel kommt es deshalb zu einem Blutdruckabfall und zu Krämpfen. Kalium erhöht den pH-Wert des Harns und dadurch das Risiko der Struvitsteinbildung im Harn.

Natürliche Quellen

In den meisten Nahrungsmitteln (z.B. Fleisch, Fisch, Kartoffeln und Getreide) ist viel Kalium enthalten, sodass ein ernährungsbedingter Kaliummangel im Normalfall nicht zu befürchten ist. Durch Erbrechen, Durchfall oder Nierenerkrankungen kann es aber zu einem Mangel kommen, weshalb in Nierendiäten ausreichend Kalium enthalten sein muss.

Bei einem Harnröhrenverschluss, akutem Nierenversagen oder fortgeschrittenem chronischen Nierenversagen tritt aber auch ein Kaliumüberschuss auf, der lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen kann.

Fast das gesamte Kalzium im tierischen Organismus befindet sich in den Knochen und Zähnen. Allerdings erfüllt dieser Mineralstoff auch lebenswichtige Funktionen ausserhalb des Skeletts.

Wirkung im Organismus

Zusammen mit Phosphor sorgt Kalzium für die nötige Stabilität des Skeletts. Knochenmasse wird ständig auf- und abgebaut, sodass sich das Gleichgewicht zwischen Kalziumspiegel im Blut und Kalziumgehalt der Knochen immer neu an den aktuellen Kalziumbedarf anpassen muss. Als elektrisch geladenes Kalzium (Ca2+) wird es beispielsweise für die Funktion von Nerven- und Muskelzellen, Herztätigkeit, Blutgerinnung, Aktivierung von Stoffwechselenzymen und die Ausschüttung von Hormonen benötigt. Ein Kalziummangel kann zum Beispiel während der Trächtigkeit oder der Säugezeit entstehen, weil der Kalziumbedarf für das Wachstum der Jungtiere besonders hoch ist.

Natürliche Quellen

In den meisten Nahrungsmitteln (z.B. Fleisch, Fisch, Kartoffeln und Getreide) ist viel Kalium enthalten, sodass ein ernährungsbedingter Kaliummangel im Normalfall nicht zu befürchten ist. Durch Erbrechen, Durchfall oder Nierenerkrankungen kann es aber zu einem Mangel kommen, weshalb in Nierendiäten ausreichend Kalium enthalten sein muss.

Bei einem Harnröhrenverschluss, akutem Nierenversagen oder fortgeschrittenem chronischen Nierenversagen tritt aber auch ein Kaliumüberschuss auf, der lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen kann.

Kohlenhydrate sind Zuckerverbindungen. Sie erfüllen vielfältige Aufgaben als Energielieferant und Baustoff für Pflanzen und Tiere.

Man unterscheidet Kohlenhydrate in Einfachzucker, Zweifachzucker und Mehrfachzucker (Oligo- und Polysaccharide). Einfachzucker (Monosaccharide) sind zum Beispiel Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose). Bekannte Vertreter der Zweifachzucker (Disaccharide) sind Milchzucker (Laktose) und der sogenannte Tafelzucker (Saccharose). Mehrfachzucker (Polysaccharide) sind hingegen grosse Moleküle, die entweder als Gerüststoffe dienen, wie zum Beispiel Pektin, Zellulose und andere “Rohfaser”. Oder sie dienen als Energiespeicher für Pflanzen, wie z.B. Stärke in Mais, Weizen oder Reis.

Wirkung im Organismus

Im Körper werden Kohlenhydrate in Form von Glykogen gespeichert. Bei niedrigen Blutzuckerwerten wird diese Energiereserve zu Glukose verstoffwechselt, die als Brennstoff von den Körperzellen aufgenommen werden kann. Ausserdem dienen Kohlenhydrate in verschiedensten Verbindungen als Baustoffe, zum Beispiel als Teil der Zellmembran oder auch der Erbsubstanz (DNA). In Form von Rohfaser erfüllen Kohlenhydrate wichtige Aufgaben in der Tierernährung, indem sie die Darmtätigkeit regulieren, das Sättigungsgefühl beeinflussen und den Blutzuckerspiegel stabilisieren.

Kupfer ist ein Spurenelement, dessen Funktion im Organismus sehr eng mit der von Eisen verknüpft ist.

Wirkung im Organismus

Kupfer fördert z.B. die Aufnahme von Eisen und wird wie Eisen für die Bildung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) benötigt. Es ist sowohl an der Bildung des Farbstoffs Melanin und der Bindegewebsfaser Kollagen beteiligt als auch[nbsp]wichtig für die Knochenentwicklung. Als Bestandteil eines Enzyms schützt es die Zellen vor Schäden durch Oxidation.

Ein Kupfermangel äussert sich entsprechend als Blutarmut (Anämie), Pigmentmangel des Fells (“Kupferbrille” = helles Fell rund um die Augen), Bindegewebsschwäche und Wachstumsstörung.

Manche Hunderassen leiden an einer erblich bedingten Kupferspeicherkrankheit, die zu Leberschäden führt, z.B. Bedlington Terrier, West Highland White Terrier, Dobermann und Cocker Spaniel.

Natürliche Quellen

Kupferreich sind Innereien (v.a. Leber), Nüsse und Schalentiere. Durch einseitige Ernährung von Fleisch, Milchprodukten und Getreide kann ein Kupfermangel entstehen.

Ein entscheidender Vertreter im Bereich der Aminosäuren und essentiellen Fettsäuren ist Linolsäure, die im Katzen- und Hundefutter häufig als Zugabe enthalten ist. Es handelt sich um eine zweifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure, die Hunde und Katzen über die Nahrung aufnehmen müssen, da ihr Organismus nicht in der Lage ist, Linolsäure selbstständig zu synthetisieren. Linolsäure ist nicht zu verwechseln mit Linolensäure. Letztere ist eine dreifach ungesättigte Fettsäure und gehört zur Gruppe der Omega-3-Fettäsuren.

Wirkung im Organismus

Linolsäure hat im Körper die Aufgabe als Ausgangssubstanz zu dienen und anderen Omega-6-Fettsäuren als Trägersubstanz zu dienen. In Verbindung mit Arachidon- und Dhiomo-Gamma-Linolensäure entstehen weitere gesunde und wertvolle Säuren, die der Organismus benötigt, darunter Ecosapentaen- und Docosahexaensäure.

Linolsäure als eigenständige ungesättigte Fettsäure reguliert den Wasserhaushalt der Haut und Oberhaut. Dadurch erhält das Tier ein glänzendes und gesundes Fell, eine pralle und stabile Haut, ein dichtes Haarkleid und stabile Krallen.

Wie für den Menschen ist auch für das Tier ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wichtig. Da Katzen und Hunde überwiegend Fleischfresser sind und damit dann auch einen höheren Anteil an Omega-6-Fettsäuren aufnehmen, ist das Steigern des Omega-3-Gehalts im Tierfutter ratsam. Das gilt für beide Tierarten, wobei das Alter, Gewicht und die Grösse mit einbezogen werden sollten.

Natürliche Quellen

Linolsäure ist besonders in Pflanzenölen und Nüssen enthalten. Dazu gehören typische Öle wie Sonnenblumen-, Diestel- Hanf-, Traubenkern- und Sojaöl oder Nüsse und Hülsenfrüchte wie Mandeln und Erdnüsse. Auch in tierischen Nahrungsmitteln ist Linolsäure enthalten, darunter in Schweine- oder Geflügelfett.

Magnesium ist ein für die Knochenstabilität und für zahlreiche Stoffwechselvorgänge der Körperzellen wichtiger Mineralstoff.

Wirkung im Organismus

Etwa zwei Drittel des Magnesiums in unserem Körper sind in den Knochen eingebaut. Das restliche Drittel befindet sich vor allem innerhalb den Körperzellen, wo es als Bestandteil vieler Enzyme dient, die zur Eiweisssynthese und für den Kohlenhydratstoffwechsel benötigt werden. In Muskel- und Nervenzellen ist es für die Übertragung von Nervenimpulsen und als “Weichmacher” für das Lösen von Muskelkontraktionen zuständig. Deshalb kommt es bei Magnesiummangel z.B. zu Muskelkrämpfen und Muskelschwäche.

Natürliche Quellen

Viel Magnesium findet sich in Milchprodukten, Getreide und Hülsenfrüchten. Ein Magnesiummangel bei Hund und Katze ist sehr selten. Ein Magnesiumüberschuss scheint sich jedoch negativ auf die Harnwegsgesundheit von Katzen auszuwirken (FLUTD).

Das Spurenelement Mangan ist Bestandteil verschiedener Enzyme und dadurch an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt.

Wirkung im Organismus

Mangan kann wie Kalzium in den Knochen eingebaut werden und wird für die normale Knochenentwicklung benötigt. Es spielt eine Rolle bei der Fortpflanzung und im Energie- bzw. Fettstoffwechsel. Das meiste Mangan befindet sich in den Mitochondrien, den “Kraftwerken” der Körperzellen.

Natürliche Quellen

Manganreich sind Vollkorn und Hülsenfrüchte.

Mineralstoffe benötigt der Körper für seine Stoffwechselprozesse. Sie werden eingeteilt in Mengenelemente und Spurenelemente. Die Mengenelemente kommen in grösseren Mengen im Körper vor. Zu ihnen gehören Kalzium, Phosphor, Magnesium, Schwefel, Natrium, Kalium und Chlor. Spurenelemente sind z.B. Zink, Selen, Iod, Kupfer, Mangan und Kobalt.